Gesundes Ego – So lernst du, auch einmal „Nein“ zu sagen
Deine Freunde wissen, dass sie immer auf dich zählen können. Und auch im Job gibst du alles, weil dir dein Beruf Spaß macht und du das Beste für dein Team geben willst. Umso mehr zieht es dich runter, wenn du einmal ein negatives Feedback oder nicht die gewünschte Anerkennung erhältst – das ist vollkommen menschlich. Aber nach einer kurzen Zeit des Grams solltest du auch wieder positiv in die Zukunft schauen können. Wenn dir genau dieser Schritt schwer fällt, solltest du ein gesundes Ego entwickeln und lernen, häufiger mal „Nein“ zu sagen.
Gesundes Ego: Sag „Ja“ zu dir selbst und „Nein“ zu anderen
Du kommst nach einem langen Arbeitstag nach Hause, ziehst die Schuhe aus und atmest tief durch. Du packst deine Sporttasche, schnappst dir deine Yoga-Matte und freust dich auf eine entspannte Yoga-Session, um deine Akkus fürs Wochenende wieder aufzuladen. Auf dem Weg ins Studio klingelt dein Handy und eine Freundin fragt dich, ob du mit ihr Shoppen gehst als Vorbereitung für ihr Date am Samstag. Sie könne sich alleine so schlecht entscheiden und braucht ihre beste Freundin als Style-Expertin.
Die Vorfreude auf die Yoga-Stunde ist groß, aber deine Freundin hängen lassen willst du auch nicht. Was tust du? In solchen Situationen solltest du „Ja“ zu deinen Bedürfnissen sagen und „Nein“ zu den Wünschen anderer. Vielleicht findet sie es schade, dass du dich nicht mit ihr treffen möchtest. Aber wird sie wirklich sauer sein, wenn du ihr deine Beweggründe erklärst? Oftmals möchten wir jemanden nicht vor den Kopf stoßen und stellen deshalb die Wünsche Anderer über die Unseren.
Wenn du das regelmäßig tust, verlierst du dabei deine eigenen Bedürfnisse aus den Augen. Und das kann sich schlecht auf deine psychische Gesundheit auswirken. Deshalb ist es wichtig, zu lernen, auch mal „Nein“ zu sagen und auf deine innere Stimme zu hören. Sie warnt dich, wenn es zuviel wird – und hat damit meist recht.
Mach dich frei von Erwartungszwängen
Höre in solchen Situationen erst einmal tief in dich hinein und fälle dann eine Entscheidung, mit der du gut leben kannst. Wenn du nicht das richtige Energielevel für eine Shoppingrunde hast , bist du sicher nicht die beste Beraterin für deine Freundin. Außerdem wirst du für dich persönlich nicht den gewünschten Effekt – nämlich körperliche und mentale Entspannung – erzielen. Es ist vernünftiger und gesünder, auf die Signale deines Körpers zu hören und dir die Yoga-Stunde zu gönnen, wenn es das ist was dir in diesem Moment hilft Energie zu tanken. Du tust dich schwer mit einer solchen Entscheidung? Dann stell dir die Frage, warum es dir so schwer fällt, dich für deine Bedürfnisse und gegen die Erwartungen deiner Mitmenschen zu entscheiden. Oft haben wir Angst vor der Reaktion der Anderen und erwarten Ablehnung oder sogar Schlimmeres, wenn wir „Nein“ sagen. Dabei sind unsere Befürchtungen und Ängste meist negativer als die wirkliche Reaktion. Wahre Freunde haben nämlich Verständnis dafür, wenn du einmal absagst. Auch wenn du dich selbst unter Druck setzt, weil du am Ende des Tages nicht alle Punkte deiner To-Do-Liste abgehakt hast, solltest du Verständnis für dich selbst und ein gesundes Ego aufbringen.
Niemand ist unfehlbar
Zu einem gesunden Ego gehört es auch, sich im Job und in Beziehungen nicht alles aufzubürden und Verantwortung abzugeben. Teamfähigkeit und Freundlichkeit sind wichtige Eigenschaften. Das bedeutet aber nicht, dass deine Kollegen alle unliebsamen Aufgaben an dich übertragen oder dich mit der Betreuung eines Projektes allein lassen können. Lerne auch hier, deutlich „Nein“ zu sagen, wenn du überlastet bist oder dich ungerecht behandelt fühlst. Das hat nichts mit Versagen zu tun. Dasselbe gilt für negatives Feedback im Job: Auch wenn du dich mit deinem Beruf stark identifizierst, sollte dich ein missglücktes Projekt, ein Fehler oder eine negative Rückmeldung, nicht in eine Lebenskrise stürzen. Nimm das Feedback an und überlege, wie du aus dieser Kritik vielleicht sogar etwas lernen kannst. Das Wichtigste aber: nimm es nicht zu persönlich. Mache dir bewusst, dass es nicht das Ziel sein muss, immer alles zu schaffen und allen Ansprüchen gerecht zu werden.
Gesundes Ego: Nutze praktische Tools, um stressfreier zu leben
Wenn du beruflich stark eingebunden bist oder du einen sehr fordernden Freundeskreis hast, kannst du deinen mentalen Stress mit kleinen Tricks reduzieren, die wir dir hier vorstellen:
Mache deinem Gegenüber die Folgen klar:
Dieser Trick funktioniert vor allem im beruflichen Kontext, wenn dir jemand eine Aufgabe aufdrücken möchte. Mache demjenigen deutlich klar, was die Folgen sind, wenn du in der kommenden Woche die Produktpräsentation auf der Messe hältst: „Ich bin erst seit kurzem mit der Projektbetreuung betraut und kenne noch nicht alle Raffinessen des Produkts. Es kann also passieren, dass ich das Produkt nicht in aller seiner Ausgereiftheit präsentieren kann und das wäre geschäftsschädigend. Dafür gibt es sicherlich jemand besseres.“
Erkenne den Preis, den du mit einem „Ja“ zahlst:
Bevor du zu etwas „Ja“ sagst, was du gar nicht möchtest, schalte das Kopfkino an. Stelle dir vor, dass du mit deiner beginnenden Migräne im Club stehst, weil du deiner Freundin einen Gefallen tun wolltest. Die wummernde Bässe und dein noch lauter dröhnender Kopf. Willst du das wirklich? Nein! Diesen Preis möchtest du nicht zahlen, um den Erwartungen deiner Freundin zu entsprechen, also sage es ihr auch so.
„Das ist das letzte Mal“-Strategie:
Wenn dein Kollege durch den Türspalt schaut, dann weißt du schon, was gleich passiert. Er bittet dich regelmäßig darum, noch etwas zu kopieren oder den Kaffee anzusetzen, weil er es so dringend zur nächsten Besprechung schaffen muss. Schaue ihm beim nächsten Mal fest in die Augen und sage ihm: „Das ist das letzte Mal. Du weißt, dass du immer zu spät dran bist, also lerne doch bitte, fünf Minuten früher in den Kopierraum zu gehen, um deine Unterlagen parat zu haben, okay?” Diese Resolutheit bewirkt oft Wunder, denn derjenige fühlt sich ertappt.
Bitte um Bedenkzeit:
Deine Kollegin kommt zu dir und bittet um Hilfe bei einer Aufgabe. Du weißt intuitiv, dass sie diese To Do selber erledigen könnte, aber einfach keine Lust hat. Du hast aus Gewohnheit schon fast „Ja“ gesagt, du willst ihr schließlich nicht vor den Kopf stoßen, aber du sagst stattdessen: Lass mich kurz darüber nachdenken, ich gebe dir in fünf Minuten Bescheid.“ Diese wenigen Minuten kannst du nutzen, um dir deine Situation klar zu machen und deine Position zu schaffen. Du willst diese Aufgabe nicht übernehmen und du sammelst in dieser Bedenkzeit die nötige Energie um auch wirklich „Nein“ zu sagen.
Ob im Beruf oder im Privatleben: Mache dich frei von den Erwartungen anderer und hinterfrage auch, welche Anforderungen du selbst an dich stellst. Lerne „Nein“ zu sagen, wenn es die Situation erfordert, und schütze dich damit selbst – dein Stresslevel wird es dir danken. In unserem Beitrag „Männertalk: Was wir an selbstbewussten Frauen schätzen“ erfährst du, wie sexy eine klare Haltung sein kann.
“Ein Nein zu anderen ist ein Ja zu dir selbst!” – damit du die Message verinnerlichst, ein gesundes Ego pflegst und auch wirklich in die Tat umsetzt, haben wir hier für dich als kleinen Reminder den passenden Wallpaper vorbereitet. Lade dir die Version für dein Smartphone oder für deinen Desktop herunter und mach dich frei von den Erwartungszwängen!