Thank you, next: Das kannst du aus vergangenen Beziehungen lernen
One taught me love
One taught me patience
And one taught me pain
Now, I’m so amazing
I’ve loved and I’ve lost
But that’s not what I see
So, look what I got
Look what you taught me
And for that, I say
Thank you, next (next)
– Ariana Grande –
Das Ende einer Beziehung kann sich wie ein Weltuntergang anfühlen. Du bist traurig, vielleicht sogar wütend, und in deinem Kopf dreht sich alles um die eine große Frage: Warum? Warum hat es nicht klappt? Warum du? Warum ihr? Es schien doch alles so perfekt und wunderschön. Die Erinnerungen tun weh und den Liebeskummer zu überwinden, scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Aber das geht auch anders.
I am so thankful for my Ex
Was singt Ariana Grande da eigentlich genau in Thank you, next? „I am so thankful for my Ex.” Mach es wie sie und versuche, den Break up von der positiven Seite zu sehen. Dazu musst du dir deine Warum-Fragen nur ehrlich beantworten. Keine Beziehung endet grundlos. Irgendetwas war unstimmig, hat nicht gepasst. Es ist okay, wenn es eine Weile dauert, bis du die Trennung akzeptieren und loslassen kannst. Aber wenn du dein Gefühlschaos mal von einer Meta-Ebene aus betrachtest, wirst du sehen, dass dieser Bruch dir auch die Chance für einen persönlichen Neuanfang bietet. Mit diesem Perspektivenwechsel kannst du nicht nur deinen Liebeskummer überwinden, sondern auch eine ganze Menge über dich und deinen Umgang mit Beziehungen lernen – um es dann beim nächsten Mal besser zu machen.
So schaffst du den Perspektivenwechsel:
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- Schimpf dich einmal richtig aus, lass Luft ab und lass es damit gut sein.
- Wenn das nicht hilft, schreibe dir deine Wut aus dem Kopf. Papier ist geduldiger als die geduldigste Freundin.
- Ihr hattet doch bestimmt auch viele schöne Erlebnisse. Werde dir dessen bewusst und sei dankbar dafür.
- Und: Aus Fehlern lernen wir – oder um es mit Oscar Wilde zu sagen: „Wer Fehler gemacht hat, hat meistens nur Erfahrung gesammelt.“
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Und wie geht es weiter?
Okay, das ist jetzt bestimmt nicht einfach, aber wirklich, wirklich wertvoll. Also tu dir den Gefallen und gesteh dir deine eigenen Fehler ein. Gerade in den ersten Beziehungen träumen wir von Perfektion. Die Folge ist, dass wir von unserem Partner viel zu viel verlangen – und so schnell enttäuscht werden. Von eigener Seite investieren wir viel, vielleicht so viel, dass wir am Ende oft gar nicht mehr wir selber sind. Hier sind einige Warnsignale, die du rückblickend vielleicht in deinem eigenen Verhalten entdecken kannst.
Verliebt sein macht blind:
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- Hast du Freundinnen, Schule, Sport oder Hobbies vernachlässigt? Wenn du dir nicht sicher bist, frag mal bei einem gemütlichen Mädelsabend bei deinen Freundinnen nach – so verbringt ihr auch gleich wertvolle Zeit zusammen.
- Hast du Dinge, die du gerne magst, für deinen Freund ganz aufgegeben? Wenn ihm das gefallen hat oder er es gar von dir verlangt hat, war er kein guter Partner!
- Warst du wirklich in ihn verliebt oder in deine Vorstellung von einer Beziehung mit ihm?
- Warst du neidisch oder eifersüchtig auf ihn – und wenn ja, warum?
- Haben eure Gefühle auf Gegenseitigkeit beruht? War eure Beziehung ausgewogen?
- Wart ihr ehrlich zueinander oder habt ihr Konflikte häufig vermieden?
- Warst du ehrlich zu dir oder hast du verdrängt, dass ihr eigentlich unterschiedliche Interessen hattet oder euch auseinandergelebt habt?
- Ist die Beziehung für dich so normal geworden, dass ihr nichts mehr dafür getan habt?
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Hinterfrage dein Verhalten ruhig kritisch, aber denke daran: Schuldgefühle bringen nichts. Nutze lieber die Chance aus deinen Fehlern zu lernen und damit ein Stück weiter zu dir selbst zu finden.
So findest du (wieder) zu dir selbst
Oft basieren solche Fehler oder Verhaltensmuster auf Erfahrungen, die wir früher im Leben gesammelt haben. Diesen auf den Grund zu gehen ist ein riesengroßer Schritt in deiner Persönlichkeitsentwicklung. Viele Entscheidungen, die wir treffen – etwa auch in der Partnerwahl – beruhen auf diesen unbewussten Verhaltensmustern. Das kann dazu führen, dass du dir immer einen Partner aussuchst, der entweder dem ähnelt, was du bereits kennst – oder der dem genauen Gegenteil entspricht. Um bei der nächsten Partnerwahl eine bewusste Entscheidung zu treffen, solltest du dir über solche Muster klar werden und dir überlegen, was dir an einem Partner wirklich wichtig ist.
Aber Tiefenpsychologie beiseite: Sicher gibt es noch eine ganze Menge mehr als pure Selbsterkenntnis, die du aus deiner vergangenen Beziehung mitgenommen hast. Ein neues Hobby vielleicht, neue Lieblingsbands oder einen größeren Freundeskreis. Hat dein Freund dir etwas ungewöhnliches oder praktisches beigebracht? Bist du durch die Beziehung vielleicht geduldiger, verständnisvoller oder selbstbewusster geworden? Und bestimmt hat auch dein Ex von dir eine Menge gelernt. Sei dankbar für diesen Austausch! “One taught me love. One taught me patience.” – mach es wie Ariana Grande und schreib dir die Eigenschaften und Fähigkeiten, die du aus deinen Beziehungen für dich mitgenommen hast auf. Dinge niederzuschreiben hilft dir das Gelernte zu visualisieren und dir ins Bewusstsein zu rufen.
Thank you, next
Mit dem ersten Partner gleich den Mann fürs Leben zu finden, ist wirklich nicht einfach und auch sehr, sehr selten. Und jede Trennung hat auch ihr Gutes: Denn ehrlich über eine vergangene Beziehung zu reflektieren, hilft dir dabei, dich persönlich weiterzuentwickeln und selbst zu finden. Und keine Sorge – es dauert einfach, bis die Wunden heilen und du deinen Liebeskummer überwunden hast. Das ist völlig normal. Gib dir Zeit und denke daran: Gefühle an sich sind etwas Wunderbares. Die schönsten kreativen Werke entstehen aus tiefen Gefühlen heraus – positiven wie negativen. Das Beste aber ist, dass sich durch Kreativität auch viele negative Gefühle in etwas Neues und Schönes verwandeln lassen, etwa in einen Song wie “Thank you, next”!
Die Dinge stets aus einem positiven Blickwinkel zu betrachten, hilft dir Krisen zu meistern und deine seelische Widerstandskraft zu stärken.