Sabine Schmidtpeter: Bei offenem Fenster
18.08.2023 & 20.08.2023
ÜBER DIE VERNISSAGE „BEI OFFENEM FENSTER“
Im Werk „Della Pittura – Über die Malkunst“ beschrieb Leopn Battista Alberti 1435/36 die Malerei als eine Möglichkeit, die dreidimensionale Welt auf einer zweidimensionalen Fläche darzustellen. Er verglich das Bildfenster mit einem echten Fenster, durch das der Betrachter in eine andere Welt schauen kann.
Das Fenster gleicht einer Schnittstelle, einer Schwelle, zwischen Außenraum und Innenraum. Wie die Haut einer Grenze zwischen der Außenwelt und der Leiblichkeit gleichkommt.
In den Malereien von Sabine Schmidtpeter tritt helles Licht durch Fenster in Innenräume. Die Fenster als künstliche Lichtquellen sind selbst im Bild nicht zu sehen, dennoch indirekt den Bildern eingeschrieben. Die Figuren sind stark beleuchtet. Es ist ein blendendes und buntes, aber auch durch Schatten gebrochenes Licht, das die Räume und Figuren in Farbe hüllt.
„Im Schaffensprozess, bei der anfänglichen Modellsitzung, lege ich großes Augenmerk auf die Lichtinszenierung und Lichtkomposition. Dabei ein echtes Gegenüber als Modell vor mir zu haben ist für mich sehr wichtig. Bei der Herausarbeitung einer Figur möchte ich jede Anmutung von Austauschbarkeit und Symbolik vermeiden. Ich entziehe mich einer abbildenden und naturalistischen Wiedergabe von äußeren Zügen: „L’exactitude n’est pas la vérité.“
– Henri Matisse: „Vielmehr bin ich auf der Suche nach dem Menschen als Wesen, das in sich versunken und gleichzeitig in der Welt verankert ist. Im Motiv des Schlafs zeigt sich die Versunkenheit ganz besonders.“
ÜBER DIE KÜNSTLERIN SABINE SCHMIDTPETER
Sabine Schmidtpeter wurde 1987 in Gdynia, Polen geboren und lebt und arbeitet heute in Düsseldorf. Von 2007 bis 2013 hat sie an der FH Bielefeld Gestaltung studiert und während dieser Zeit Auslandssemester in Polen und Frankreich verbracht. Zwischen 2013 und 2020 studierte sie an der Kunstakademie in Düsseldorf.
Artist Statement
„Ich arbeite figurativ. Mich interessiert der Zustand der Versunkenheit, der im Porträt und im Motiv des Schlafs zur Erscheinung kommt. Die Bilder verweisen durch die Farbe, welche über die Form des Körpers hinaus geht, auf eine unsichtbare Innenperspektive. Meine Bilder entstehen parallel in Werkreihen, die sich nonlinear vollziehen und sich ineinandergreifend verbinden.“
Weitere Infos zu der Künstlerin Sabine Schmidtpeter findest du: