Unsere Klimaschutzprojekte

Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsengagements ist es unser Ziel unseren ökologischen Fußabdruck für unser gesamtes Unternehmen durch eigene Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion von CO2-Emissionen zu minimieren. Gemeinsam mit ClimatePartner haben wir uns zusätzlich dann dazu entschieden sowohl ein Waldschutzprojekt in Brasilien als auch ein Windenergieprojekt im Nordosten Brasiliens zu unterstützen, um unsere notwendigen und nicht reduzier- bzw. vermeidbaren Emissionen entsprechend zu kompensieren.

Waldschutz in Pacajá, Brasilien

Bei unserem Waldschutzprojekt in Pacajá handelt es sich um ein nach Verified Carbon Standard (VCS) zertifiziertes Projekt. Ziel des Projektes ist es im brasilianischen Amazonasgebiet auf 123.000 Hektar in der Gemeinde Portel im Norden des Landes Emissionen einzusparen, indem es die Abholzung des Urwaldes vermeidet.

Um die regionalen Wälder, die reich an wertvollen Holzarten sind, zu schützen und den illegalen Holzeinschlag zu verhindern, werden die „Ribeirinhos“, die entlang der Flüsse und Bäche leben, mithilfe des Projektes unterstützt und bei der Anwendung nachhaltiger Agroforsttechniken gefördert. Indem sie durch ihren Beitrag zum Schutz der Natur beitragen, erhalten sie im Gegenzug Landnutzungsrechte.

Wie funktioniert Klimaschutz mit Waldschutz?

Wälder zählen zu den wichtigsten CO2-Speichern der Erde. Sie sind nicht nur Lebensgrundlage die Menschen, sondern beherbergen auch eine enorme Artenvielfalt. Durch die zunehmende Besiedelung, die landwirtschaftliche Nutzung, die illegale Abholzung und den Rohstoffabbau sind die globalen Waldflächen in den vergangenen Jahrzehnten jedoch extrem stark zurückgegangen.

Waldschutzprojekte sollen sicherstellen, dass Wälder auch langfristig erhalten bleiben und der Schutz des Waldes einen höheren Wert hat als seine Abholzung. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung wird das Gebiet vor negativen Einflüssen geschützt. Zusätzlich schaffen die Projekte alternative Einkommensquellen und Bildungsangebote.
Je nach Projektregion speichern Wälder unterschiedlich viel CO2 pro Hektar. Besonders viel Kohlenstoff ist in der Vegetation und dem Boden von tropischen Sumpfwäldern, Primärregenwäldern oder Mangroven gespeichert.

Climate Partner Waldschutzprojekt in Pacajá, Brasilien
Climate Partner Waldschutzprojekt in Pacajá, Brasilien
Climate Partner Waldschutzprojekt in Pacajá, Brasilien

Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen

Auch wenn das Projekt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet und es uns durch die Unterstützung des Projektes möglich ist, unsere CO2-Bilanz auszugleichen, bedeutet soziale Verantwortung für uns weitaus mehr. Daher sind wir stolz darauf, dass das Projekt auch zur Erreichung der UN Sustainability Goals für nachhaltige Entwicklung beiträgt. Folgende Ziele werden zusätzlich durch das Projekt gefördert:

sustainable-development-goals-sdgs-nachhaltigkeit-un-ziele-nachhaltige-entwicklung-oekonomie-wirtschaft-soziales-agenda-2030
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Keine Armut

Verbesserung der Lebensbedingungen und Schaffung nachhaltiger Einkommensmöglichkeiten in einer der ärmsten Regionen Brasiliens.

Hochwertige Bildung

Die Einheimischen profitieren von Schulungen zu verbessertem Weidemanagement, Agroforstsystemen mit einheimischen Arten und erhalten energieeffiziente Kochherde für die Maniokproduktion.

Bezahlbare und Saubere Energie

Verteilung von effizienten Kochherden an lokale Familien, um den Brennholzverbrauch für die Maniokproduktion zu reduzieren.

Maßnahmen zum Klimaschutz

Das Projekt bewahrt den Amazonas-Regenwald, einer der wichtigsten globalen Kohlenstoffsenken, vor der Abholzung.

Leben an Land

Regeneration degradierter Waldflächen; die Fragmentierung des Ökosystems wird vermieden, wodurch die reiche Artenvielfalt erhalten bleibt.

Weitere Informationen und Bildmaterial zum Waldschutzprojekt in Brasilien gibt es unter www.climatepartner.com/1401.

Windenergie im Nordosten Brasiliens

Bei unserem Windkraftprojekt im Nordosten Brasiliens handelt es sich um ein nach Verified Carbon Standard (VCS) zertifiziertes Projekt. Ziel des Projektes ist es die umliegenden Gemeinden mit sauberer Energie zu unterstützen. Das Gebiet der 14 Windfarmen erstreckt sich über die Grenzen der Staaten Piauí und Pernambuco. Insgesamt 156 Turbinen mit einer Gesamtkapazität von 358,8 MW liefern so erneuerbare Elektrizität an das brasilianische Stromnetz. Durch das Projekt ist es möglich im Jahr ca. 652.150 Tonnen CO2 einzusparen, die ansonsten durch Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen entstanden wären.

Wie trägt Windenergie zum Klimaschutz bei?

Mit Hilfe von Windkraftanlagen wird die Kraft des Windes genutzt, um Energie zu generieren. Im Inneren der Windkraftanlage wandelt ein Generator kinetische Energie in elektrische Energie um. Da weltweit in vielen Gebieten Energie immer noch vorwiegend aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird, kann saubere Windenergie einen Teil dieser fossilen, emissionsintensiven Energie ersetzen und nachweislich CO2-Emissionen einsparen.

Der nachhaltig generierte Strom der Windkraftprojekte wird in den meisten Fällen in ein regionales Stromnetz eingespeist, wodurch die Energieversorgung vielfältiger wird und die Energiesicherheit insbesondere in Regionen, die oft von Stromknappheit und Stromausfällen betroffen sind, verbessert wird.

Climate Partner Windenergieprojekt im Nordosten Brasiliens
Climate Partner Windenergieprojekt im Nordosten Brasiliens
Climate Partner Windenergieprojekt im Nordosten Brasiliens

Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen

Das Windkraftprojekt leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur sauberen Energieversorgung weltweit, auch können durch das Projekt verschiedene Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung geschaffen und die Flächen zusätzlich für weitere Aktivitäten, wie die Landwirtschaft, genutzt werden. Damit trägt das Projekt ebenfalls zu einer nachhaltigen Entwicklung im Sinne der SDGs bei. Folgende Ziele werden zusätzlich durch das Projekt gefördert:

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Bezahlbare und Saubere Energie

Das Projekt speist mit 156 Turbinen und einer Gesamtkapazität von 358,8 MW saubere und erneuerbare Elektrizität in das brasilianische Stromnetz ein.

Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Durch das Projekt werden zusätzliche Einnahmequellen für Landbesitzer und Landbesitzerinnen generiert, da das Projektgebiet noch anderweitig genutzt werden kann.

Maßnahmen zum Klimaschutz
Das Projekt spart in etwa 652.150 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Weitere Informationen und Bildmaterial zum Windenergieprojekt in Brasilien gibt es unter www.climatepartner.com/1138.

FAQ

Ist CO2-Kompensation kein Ablasshandel?

Eine reine Kompensation der entstehenden Treibhausgase, ohne entsprechende Maßnahmen zu Vermeidung und Reduzierung, kann durchaus als moderner Ablasshandel angesehen werden. Freiwillige Kompensation sollte immer nur eine Lösung für notwendige Emissionen sein. Denn besser als Treibhausgase an anderer Stelle wieder einzusparen, ist es, sie gar nicht erst zu erzeugen. Nur so wird langfristig ein Umdenken stattfinden. Deswegen arbeitet Schaebens dauerhaft daran die eigene Treibhausgasbelastung zu optimieren und ausschließlich die notwendigen Emissionen zu kompensieren. Auf diese Weise kann eine sinnvolle Klimaneutralität hergestellt werden. Schaebens hat sich hier früh auf den Weg gemacht und bereits verschiedene Maßnahmen zur Optimierung durchgeführt. Auch zukünftig wird dieser Weg weiter fortgeführt.

Was sind Treibhausgase?

Die im Kyoto-Protokoll reglementierten Treibhausgase sind: Kohlenstoffdioxid (CO2, dient als Referenzwert), Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (Lachgas, N2O), Fluorkohlenwasserstoff (FKW), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3). Zur Berechnung der Treibhausgasemissionen werden die Emissionswerte in CO2-Äquivalente umgerechnet. Dadurch können die unterschiedlichen Treibhauspotenziale berücksichtigt werden. Treibhausgasemissionen, die nach derzeitigem Stand der Technik oder aus existenziellen Gründen nicht vermieden oder verringert werden können, sollten ausgeglichen werden, um Klimaschutzmaßnahmen an anderen Orten der Welt zu fördern.

Wie funktionieren Klimaschutzprojekte?

Klimaschutzprojekte sind Maßnahmen, die durch Emissionszertifikate aus dem Emissionsrechtehandel finanziert wurden. Durch den Kauf von Zertifikaten im Rahmen des Emissionsrechtehandels wird die Einsparung einer bestimmten Menge CO2 gewährleistet. Mit dem Kaufpreis, der für die Zertifikate berechnet wird, werden nachhaltige Klimaschutzprojekte finanziert, die diese Emissionseinsparung realisieren. Wichtig ist dabei, dass diese Projekte vor allem folgende Anforderungen erfüllen:
- Zusätzlichkeit: Das Projekt muss zur Realisierung auf die Finanzerlöse aus dem Verkauf von CO2-Minderungszertifikaten angewiesen sein.
- Ausschluss gegenläufiger Folgen: Keine anderen negativen Umwelt- oder Klimaauswirkungen z. B. Störung des ökologischen Kreislaufes oder ähnliches.
- Keine Doppelzählungen: Die quantifizierten Klimaschutzmaßnahmen dürfen nicht doppelt gezählt werden und müssen nach der Durchführung im Zertifikatsregister stillgelegt werden. Schaebens erhält dafür einen Löschnachweis von ClimatePartner.
- Monitoring: Überprüfung der Projekte hinsichtlich der tatsächlichen Erfüllung der versprochenen Ziele (Mengen) durch unabhängige und durch die Vereinten Nationen akkreditierte Organisationen.

Gibt es Kriterien für Klimaschutzprojekte?

Jedes Klimaschutzprojekt wird geprüft, muss international anerkannte Kriterien und Standards erfüllen und entsprechend zertifiziert werden, sonst kann es keinerlei Refinanzierung durch den Verkauf von Zertifikaten erfahren. Die wichtigsten Kriterien sind die folgenden:
- Zusätzlichkeit: Es muss sichergestellt sein, dass ein Projekt nur deshalb umgesetzt wird, weil es eine zusätzliche Finanzierung durch den Emissionshandel erhält. Das Projekt muss also auf Erlöse aus dem Emissionshandel zur Deckung des Finanzierungsbedarfs angewiesen sein.
- Ausschluss von Doppelzählungen: Es muss sichergestellt werden, dass die eingesparten CO2-Emissionen nur einmalig (beim Eigentümer der Zertifikate) angerechnet werden. Das bedeutet insbesondere, dass Zertifikate nur einmal verkauft werden dürfen und anschließend stillgelegt werden müssen.
- Dauerhaftigkeit: Die Emissionseinsparungen müssen dauerhaft erfolgen, z.B. muss die Bindung von CO2 in Wäldern langfristig erfolgen. Eine Aufforstung, die nach wenigen Jahren durch Brandrodung wieder in eine Viehweide verwandelt wird, darf nicht als Klimaschutzprojekt Emissionsminderungszertifikate emittieren.
- Regelmäßige Überprüfung durch unabhängige Dritte: Klimaschutzprojekte müssen in allen genannten Kriterien in regelmäßigen Abständen durch unabhängige Dritte (z.B. TÜV, SGS, DNV) überprüft werden. Bei dieser Überprüfung wird die tatsächlich eingesparte CO2-Menge rückwirkend festgestellt, bevor die Zertifikate gehandelt werden dürfen.

Nach welchen Standards kann ein Klimaschutzprojekt zertifiziert werden?

Verified Carbon Standard (VCS): Nach dem VCS werden weltweit mehr als die Hälfte aller freiwilligen Emissionsreduktionen validiert und zertifiziert. Der Standard enthält klare Vorgaben zur Ermittlung der CO2-Einsparungen für die verschiedenen Projektarten wie z. B. Windkraft. Projekte müssen zusätzlich von unabhängigen Dritten geprüft, transparent und konservativ berechnet sein. Eine Doppelzählung von CO2-Einsparungen muss ausgeschlossen werden. Die aus diesen Projekten erzeugten Zertifikate bezeichnet man als Verified Carbon Unit (VCU).

Gold Standard (GS): Unter Beteiligung des WWF und 40 weiteren NGOs wurde der Gold Standard für Klimaschutzprojekte entwickelt. Der Standard stellt besonders strenge Anforderungen bezüglich Zusätzlichkeit, nachhaltiger Entwicklung und Einbeziehung der lokalen Bevölkerung und war bislang nur auf Projekte im Kontext der erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Abfallwirtschaft anwendbar. Die Methodik des Gold Standards wurde in 2013 durch Übernahme des CarbonFix Standard erweitert, so dass mittlerweile auch Landnutzungs- und Forstprojekte hiernach zertifiziert werden.

Plan Vivo Standard: Ziel von Plan Vivo ist es, verbesserte Lebensgrundlagen für die globale Landbevölkerung zu schaffen und einen signifikanten Beitrag zur Erhaltung und Erneuerung von Ökosystemen zu leisten. Plan Vivo Projekte setzen strenge Anforderungen im Bereich der CO2-Reduktion auf Grundlage verschiedener Prinzipien wie Zusätzlichkeit und Transparenz. Darüber hinaus müssen Plan Vivo Projekte weitere Kriterien, etwa in den Bereichen Administration oder Governance erfüllen.

Climate, Community and Biodiversity Standard (CCBS): Die Climate, Community and Biodiversity Alliance (CCBA) wurde im Jahre 2003 als eine Partnerschaft von internationalen NGOs und Forschungseinrichtungen gegründet. Ziel ist die Unterstützung von Landnutzungs- und Forstprojekten, die neben der CO2-Reduktion weitere soziale und ökologische Kriterien erfüllen. Zur Zertifizierung muss ein Projekt insgesamt vierzehn Kriterien erfüllen, wobei der Standard Projekten nur zusätzlich zu bereits verliehenen Zertifizierungen wie dem VCS zugesprochen werden kann. Projekten, die außergewöhnlich positive Effekte im Bereich der Anpassung an den Klimawandel, der Förderung lokaler Gemeinschaften und der Erhaltung der Biodiversität erreichen, wird darüber hinaus der CCB „Gold Level“ Status verliehen.

Social Carbon Standard: Ein weiterer Zusatzstandard ist der Social Carbon Standard, der die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen eines Klimaschutzprojektes detailliert analysiert, um eine nachhaltige Entwicklung unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung zu gewährleisten. Der Standard ermittelt die konkreten Fortschritte eines Projekts mittels transparenter Indizes und dokumentiert deren Fortschritt über die Zeit.

Alle von ClimatePartner angebotenen Projekte entsprechen einem oder mehreren der oben dargestellten Standards.

Warum gibt es in der Regel keine international anerkannten Klimaschutzprojekte in der europäischen Union?

Die Kriterien der Zusätzlichkeit und der Doppelzählung führen dazu, dass Projekte in der EU in der Regel nicht als Klimaschutzprojekte für den internationalen Emissionshandel zugelassen werden. Gerade die Zusätzlichkeit ist bei deutschen Projekten nicht gewährleistet: In Deutschland wird Grünstrom besonders vergütet, um Investitionen in diesem Bereich finanziell attraktiv zu machen. Die Förderung ist im EEG festgelegt und erfolgt über eine Umlage auf den allgemeinen Strompreis. Darüber hinaus tritt das Problem der Doppelzählung auf, da sämtliche CO2-Einsparungen, die nationale Projekte erreichen (z.B. Windkraftanlagen), von der Bundesregierung angerechnet werden, um ihre Ziele, denen sie sich im Kyoto-Protokoll verpflichtet haben, zu erreichen. Würde man diese Einsparung nun auch für einen CO2-Ausgleich anrechnen, würden aus einer eingesparten Tonne CO2, zwei gemacht (einmal bei ihnen und einmal bei der Bundesregierung). Für die Entwicklungs- und Schwellenländer gibt es gemäß dem Kyoto-Protokoll eben keine Verpflichtung zur Einsparung, da man sich international darauf geeinigt hat, dass diese zunächst ein Recht auf wirtschaftliche Entwicklung haben, die in den Industrieländern bereits stattgefunden hat, mit den bekannten negativen Auswirkungen für das Klima, die wir dort eben nicht wiederholen sollten.